Samstag, 30. Dezember 2017

km 7430 - Puerto Madryn - Argentinien

Vorgestern auf dem Weg zur windigsten Stadt Südamerikas Comodoro Rivadavia (außer Hochhäuser und Ölraffinerien hat die Stadt wirklich nix zu bieten) ging es wieder 100te Kilometer durch Steppenlandschaft mit heftigen Gegen-/ Seitenwind, Die Temperatur pendelte so zwischen 12 und 17 Grad, aber durch den Wind ist man ziemlich schnell durchkühlt. Wenn einem ein LKW entgegen kommt (das ist in etwas jede Minute), dann bekommt man vom Sog immer einen Schlag auf dem Helm und man schlingert mit dem Motorrad erst mal ein wenig.
Kurz vor C. Rivadavia auf einmal Stau. Weit vorne stiegen schwarze Rauchwolken auf. Da auch kein Fahrzeug mehr entgegen kam, bin ich natürlich links vorbeigefahren.
Die Straße wurde von einigen Demonstranten blockiert. Der schwarze Rauch kam von brennenden Autoreifen. Ein Verhandeln auf gut bayrisch (da ich ja dem Spanischen nicht mächtig bin), dass ich weiterfahren darf, wurde einfach ignoriert. Erst als ich das Motorrad durch die Leute schob, ließen sie mich weiter fahren.
20 km weiter dann wieder eine (normale) Polizeikontrolle, die ich bereits 100 fach erlebt habe. Bis jetzt wurde ich immer durch gewunken. Nur diesmal musste ich zum Offizier in die Hütte. Dann wurden die Personalien im Computer eingetragen, man fragte mich nach Plaka (Nummer auf dem Nummernschild) und noch etwas, was ich nicht verstand. Nach langem hin und her merkte ich, dass er mein Alter wissen wollte. Ich zeigte auf mein Geburtsdatum im Reisepass. Tja, wenn man rechnen kann, dann hätte man das Alter herausgefunden. Ging aber nicht. Also weiter diskutieren. Irgendwann war man dort zufrieden, schenkte mir noch Reflektoren zum Umhängen und ließ mich weiter fahren. Geht doch...

Gestern wieder über Steppenlandschaft, aber diesmal gestartet bei 17 Grad und dann auf einmal über 25 Grad. Die Motorradhose pappte.
Eigentlich wollte ich das 2000 km Schild (nach Buenos Aires) aufnehmen, aber leider wurden die Schilder von 1995 bis 2000 geklaut.



Heute ging es zum Nationalpark auf der Halbinsel Valdez. Diesen erreicht man erst mal mit 100 km Anfahrt und 20 € Eintrittspreis. Man sollte dort Seelöwen und Pinguine sehen. Aber nach einer geteerten Straße ging es in grobem Schotter über. Dieser war ca. 10 cm hoch und sehr locker, dass man mit dem Motorrad nur bedingt weiterfahren konnte. Also nix Pinguine und Seelöwen. Bin wieder umgekehrt. Die 40 km Schotterpiste am Strand entlang war dann wieder gut befahrbar.













Domizil für mich und das Motorrad.



Die Argentiner sind noch etwa 30 Jahre zurück. Erinnere mich an meine Teenagerzeit.


Gut belegter Strand in Puerto Madryn.




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